Spieltag zwei der Meisterschaftsvorrunde meinte es gut mit unseren mU14-Jungs. Sie durften ausschlafen, denn er führte sie zum Heimspiel nach Chemnitz in dienigelnagelneue Turnhalle der Marianne-Brandt-Oberschule in der Vettersstraße. Ein architektonisches Meisterwerk aus Glas und Beton und mit smarter Vernetzung vermutlich bis zur letzten Highend-Toilettenschüssel katapultierte uns aus dem muffigen Dresdner Ambiente der letzten Woche direkt ins 21. Jahrhundert.
Doch auch heute galt es für unserer Team, sich auf das Wesentliche zu fokussieren (mindestens ein Tor mehr als der Gegner schießen) – vor allem aber Revanche für die vorangegangene knappe Niederlage gegen den ESV Dresden zu nehmen.
Der Regie führende Fabio konnte auf einen gut bestückten Kader zurückgreifen und setzte erneut auf die bewährten Blockwechsel im Stil zweier Eishockeyformationen. Somit waren wir gegenüber den dünner besetzten gegnerischen Mannschaften oft konditionell im Vorteil.
In der ersten Begegnung trafen unsere Jungs auf den SV Tresenwald, eine uns relativ unbekannte Mannschaft, die in der Feldsaison kein eigenes Team gestellt hatte. Nach den gewohnten Startschwierigkeiten kam der Postmotor langsam auf Touren. Schon bald gelang Oscar ein sehenswertes Strafeckentor durch einen Schlenzer aus dem Lehrbuch ins linke Eck. Eine Strafecke auf unserer Seite konnte Mattis mit starkem Reflex abwehren. Pausenstand 1:0. Mehrere Großchancen zu Beginn von Hälfte zwei setzten den Gegner weiter unter Druck. Nach phänomenalem Alleingang von Kai konnte Felix nach dessen scharfer Hereingabe zum 2:0 einschieben. Unsere Jungs drehten weiter auf und schnürten Tresenwald in deren Hälfte ein. Nach starker Vorarbeit von David konnte Willi zum 3:0 einnetzen und kurz darauf einen präzisen Querpass auf Kevin spielen, der sicher zum 4:0-Endstand verwertete.
Das folgende Spiel des Tages gegen den ESV Dresden begann nervös. Beiden Mannschaften war der gegenseitige Respekt anzumerken. Man belauerte sich. Bloß kein frühes Gegentor kassieren – Defense first! Leider fiel gerade jetzt die Anzeigetafel aus, so dass man blind die Zeit herunterspielen musste. Spannung pur. Pausenstand 0:0. Drei Minuten nach Wiederanpfiff gelang Dresden nach einer zumindest diskutierwürdigen Strafeckenentscheidung ein sehr sehenswerter Treffer. Doch unsere Jungs zeigten in dieser Situation – bitte entschuldigt den martialischen Ausdruck – echt Eier. Nur eine Minute später konnte Kevin nach scharfer Hereingabe von Kai zum 1:1 ausgleichen. Das Tor wurde zum Glück nach kurzer Beratung durch die Unparteiischen gewertet, der Dresdner Protest wegen hohen Balls somit zurückgewiesen. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit sehr schönen Spielzügen, wobei Dresden einen Hauch abgeklärter und einfallsreicher agierte. Dennoch konnten deren Chancen ein ums andere Mal durch unsere stabile Hintermannschaft vereitelt werden. Eine wunderbare Doppelpassstafette zwischen Oscar und Kai führte um ein Haar zum Führungstreffer, wurde aber leider aufgrund hoch gespielten Balls abgepfiffen. In diese knisternde Atmosphäre hinein bekamen unsere Jungs eine Strafecke zugesprochen. Die Dresdner rechneten, wie bereits mehrfach geschehen, mit Kais Hereingabe auf den kurz postierten Oscar. Doch dieses Mal entschied er sich für den längeren Weg auf den zentraler stehenden Willi. Annahme, Dribbling rechts, Kurve links, Abschluss halbhoch aufs lange Eck – Tor. Führung. Spielzeit abgelaufen. Endstand 2:1. Revanche geglückt!
Nach kurzer Stärkung hieß der letzte Gegner erneut SV Tresenwald. Halbzeit 1:0, Endstand 4:0. Eine nahezu exakte Kopie der ersten Begegnung, diesmal allerdings garniert mit grünen und gelben Karten.
Nach einem spielfreien Wochenende geht es zum dritten und letzten Spieltag der Vorrunde am 9. Dezember erneut nach Dresden. Dann treffen unsere Jungs auf den Pillnitzer HV und den Leipziger SC.
geschrieben von Tilo Martens