mU14 belegt Platz 6 bei der Ostdeutschen Meisterschaft

mU14 belegt Platz 6 bei der Ostdeutschen Meisterschaft

Mit einem soliden 6. Platz kehrten die mU14-Jungs des PSV Chemnitz von der ODM nach Hause. Dabei wäre durchaus mehr drin gewesen. Aber der Reihe nach.

Die Vorfreude war groß, nachdem man sich vor eine Woche neben dem ESV Dresden und dem Cöthener HC kurz vor Torschluss zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte für die Teilnahme an einer ODM im männlichen Bereich qualifiziert hatte. Dementsprechend gut gelaunt, hoch motiviert und mit breiter Brust betraten die Jungs am Samstagmorgen das Host-Korber-Sportzentrum in der Glockenturmstraße, in direkter Nachbarschaft zu den legendären Veranstaltungsorten Waldbühne und Olympiastadion gelegen.

Im diesem Mekka des Sports ermittelte die Crème de la Crème der mitteldeutschen, mecklenburgischen und Berliner Hockeyszene aus acht Mannschaften ihre Besten. Unsere Jungs trafen in ihrer Gruppe neben dem aus vielen Begegnungen mit wechselnden Siegern bestens bekannten, man könnte fast sagen vertrauten ESV Dresden, der sich eine Woche zuvor den Mitteldeutschen Meistertitel gesichert hatte, auf die Zehlendorfer Wespen und Blau-Weiß Berlin, Zweiter bzw. Dritter der Berliner Meisterschaft.

In der ersten Begegnung gegen Dresden kamen wir ohne ein Anzeichen von Nervosität von Beginn an gut ins Spiel und konnten aus sicherer Abwehr heraus eine Überlegenheit im Mittelfeld erzeugen sowie viele Torchancen kreieren. Nach dem Schlusspfiff stand “nur“ ein 2:0 auf der Anzeigetafel. In seiner Spielanalyse stellte Frank anschließend zufrieden fest, dass der besprochene Matchplan von den Jungs gut verinnerlicht und umgesetzt worden war. Einziger Kritikpunkt: Sehr magere Chancenverwertung. Das Minimalziel, die Vorrunde nicht als Gruppenletzter abzuschließen, war damit sehr wahrscheinlich in Sack und Tüten.

Nach einer langen Pause von fast drei Stunden traf unser Team im zweiten Duell auf die Zehlendorfer Wespen, die man aus einem Vorbereitungsturnier im November noch gut als harten Brocken in Erinnerung hatte: technisch, taktisch und konditionell stark, zudem auf jeder Position doppelt gut besetzt. Unsere anfängliche Unsicherheit nutzten die Wespen gnadenlos aus und gingen nach einem Fehler im Chemnitzer Spielaufbau bereits in der zweiten Minute Führung. Im direkten Gegenstoß gelang nur eine Minute später der 1:1-Ausgleich. Es entwickelten sich in der Folge Chancen auf beiden Seiten, welche von den glänzend aufgelegten Torhütern (mehrfach auch durch zwei humorlos herumstehende Pfosten) vereitelt wurden. In der neunten Minute netzten die Wespen zum 1:2-Pausenstand ein und erhöhten zu Beginn von Hälfte zwei auf 1:3. Doch unsere Jungs zeigten Charakter und spielten weitere Chancen heraus, von denen eine den Weg ins Tor zum 2:3 fand. In den letzten Minuten, welche vor den vollen Rängen an Spannung kaum zu überbieten waren, konnte der Chemnitzer Druck auf das Wespennest nochmals erhöht werden. Leider reichte die Zeit nicht mehr zum Ausgleich und das Spiel ging denkbar knapp verloren. Das Ergebnis ist umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass die Wespen später im Finale standen.

Im letzten Match des Tages hieß der Gegner Blau-Weiß Berlin. Auch diese Mannschaft kannten wir bereits aus einem Zwischenrundenspiel auf dem Feld im Herbst (leider 1:2 verloren) sowie dem Hallen-Vorbereitungsturnier Anfang November, bei dem sie Platz 2 belegten. Diesmal starteten die Postsportler wacher in die Partie. Zwei gute Schüsse konnte der Berliner Torwart parieren, eine Strafecke in der siebenten Minute brachte die blau-weiße Führung. Doch unsere Jungs warfen alles in die Waagschale, obwohl langsam Konzentration und Kraft nachließen. Noch vor der Halbzeitpause gelang der Ausgleich, und kurz darauf schepperte es am Berliner Pfosten ordentlich, was mit etwas Glück sogar die Führung hätte sein können. Pausenstand 1:1. Unmittelbar nach Wiederanpfiff gingen die Berliner durch zwei schnelle Tore in Führung. Erneut konnten wir auf 2:3 verkürzen, ließen anschließend aber mehrere teils wunderschön herausgespielte Torchancen ungenutzt. Die Körner waren nun fast aufgebraucht und Blau-Weiß konnte eine Minute vor Schluss mit dem Treffer zum 2:4 alles klar machen. Eine erneut starke Leistung, die von Teilen des Berliner Publikums (vermutlich aus den Reihen der konkurrierenden Clubs) sogar mit Beifall honoriert wurde.

Somit trafen wir am Sonntag im Spiel um Platz 5 auf den Cöthener HC, der in seiner Gruppe ebenfalls den Berlinern von Rotation und BHC den Vortritt lassen musste. Man merkte den Jungs irgendwie an, dass sie bereits drei Spiele sowie eine Jugendherbergsnacht (über die Schlafenszeit kursieren sehr unterschiedliche Angaben) in den Knochen hatten. Dennoch starteten sie mit Power und guten Spielzügen in die Begegnung, krachten Bälle an den Pfosten oder schossen knapp am gegnerischen, teilweise leeren Tor vorbei. Folgerichtig gelang Köthen in der elften Minute der Führungstreffer, der noch vor der Halbzeitpause egalisiert werden konnte. Dem 1:2 für Köthen folgte wiederum der 2:2-Ausgleich, bevor die Jungs endgültig kollektiv den Faden verloren und Luft wie aus einem alten Luftballon entwich. Köthen nutzte das in den letzten Minuten durch seinen schon mit der Muttermilch aufgesaugten Killerinstinkt schamlos aus und legte ohne nennenswerte Gegenwehr noch vier Eier in unser Nest. Dieser 2:6-Endstand fiel unter Berücksichtigung des Spielverlaufs am Ende allerdings deutlich zu hoch aus.

Platz 6 mag zwar irgendwie nicht so prickelnd klingen, aber zwei Dinge sind sicher:

1. Frank und Fabio haben mit ihrer Arbeit aus zwei unberechenbaren Haufen ein erfolgreiches Team geformt. Respekt!

2. Jungs, ihr könnt wirklich stolz auf euch sein!

Für Chemnitz spielten:

Jonathan Grimmer, Oscar Scholz, Mattis Zabel, Tobias Beckmann, Kai Seifert, Balthasar Beier, Linus Groß, Willi Martens, Kevin Birkner, Felix Zychski, Theo Korm und Quentin Lehmann.

Platzierung:

1. Rotation Prenzlauer Berg

2. Zehlendorfer Wespen

3. Blau-Weiss Berlin

4. Berliner HC

5. Cöthener HC

6. PSV Chemnitz

7. ESV Dresden

8. Stralsunder HC

geschrieben von Tilo Martens