Mal ganz ehrlich – wer hätte vor dem Spiel gegen den SV Tresenwald am 18. August 2024 in der heimischen Walter-Kosch-Arena schon einen Pfifferling auf unsere schmächtigen mU16-Knaben gegeben?
Setzte es im Hinspiel bereits eine klare 1:4-Niederlage gegen die vor Selbstbewusstsein strotzenden Randleipziger, denen jüngst sogar ein Unentschieden gegen den Titelaspiranten Dresden gelungen war, schien das heutige Spiel lediglich eine lästige Formalität zu sein – so zumindest konnte man den ein oder anderen Blick der mitgereisten Eltern aus Machern deuten.
Scheiß‘ drauf, dachten unsere Jungs, die im Vorfeld von Trainer Frank taktisch hervorragend eingestellt und mental ordentlich scharf gemacht worden waren. Denen werden wir schon zeigen, aus welchem Holz echte Chemnitzer und Meeraner Kerle geschnitzt sind.
Wollte man den Sprung auf Tabellenplatz zwei schaffen, um die Chance auf Teilnahme an der Meisterschaftsendrunde zu wahren, musste heute unbedingt ein Sieg her. Erstaunlicherweise standen zuerst die Chemnitzer Jungs auf dem blauen Belag, bevor sich nach und nach behäbig die Meeraner dazu trollten. Als Mannschaft strahlte man eine Vitalität aus, die irgendwie an Schildkröte auf Haschisch erinnerte. Frank wirkte dennoch auffallend ruhig. War er sich seiner Sache so sicher?
Die Trägheit der Erwärmung übertrug sich auf die ersten Minuten des Spiels. Auch in den Reihen des Gegners lief jedoch noch nicht viel zusammen. In der vierten Minute gelang es Oscar, seinen Nachschuss nach der ersten Chemnitzer Strafecke krachend im langen Eck des Tresenwalder Tores zu versenken. Der Gegner wachte auf und kreierte daraufhin einige schnelle und präzise Angriffe, welche ein ums andere Mal von unserer gut organisierten Abwehr abgefangen werden konnten. Eine Minute vor Ablauf des ersten Viertels schlug dann doch eine extrem scharf geschossene Strafecke zum 1:1-Ausgleich ein, bevor wiederum Oscar im zweiten Viertel die Führung zum 2:1-Halbzeitstand herstellte. Im dritten und vierten Viertel kippte das Spiel leider etwas. Es wurde ruppiger, wobei es unseren Jungs besser gelang, sich auf das Spiel zu konzentrieren. Die sehr konsequent agierenden Schiris Max Burkhardt und Andreas Schafflik hatten alle Hände voll zu tun. Mit grünen und gelben Karten versuchten sie, die aufbrausenden Gemüter zu bändigen. Zwei weitere schöne Tore von Oscar markierten schließlich den verdienten 4:1-Endstand.
Was heute zählte: Die Jungs haben einen Sieg errungen, den ihnen vorher kaum jemand zugetraut hätte. Somit kommt es bereits am Sonntag zum Showdown in Dresden. Mit einem Sieg oder Unentschieden gegen den ESV haben sie es selbst in der Hand, den Einzug in die Endrunde aus eigener Kraft zu schaffen.
Für den PSV Chemnitz waren im Einsatz:
Linus Groß, Balthasar Beier, Quentin Lehmann, Willi Martens, Oscar Scholz, Oskar Morgner (U14), Theo Korm, Kevin Birkner, Tobias Beckmann, Felix Zychski, Kai Seifert und Edwin Lehmann (U14)
geschrieben von Tilo Martens
#sogehtsächsisch